Unser heimisches Wildtier Igel - Gefahren und wie wir ihm helfen können
Igel gibt es bereits seit 60 Mio. Jahren. Sie zählen zu den ältesten Säugetieren der Welt. Im Lauf der Zeit mussten sich Igel vielen Herausforderungen stellen, die Veränderungen ihres Lebensraums mit sich brachten.
Vom Wald- und Wiesenbewohner ist der heimische Braunbrustigel zum sogenannten "Kulturfolger" geworden. Er lebt mitten unter uns in Dörfern und Städten.
Welche Gefahren dort auf den Igel lauern und wie wir ihm helfen können, darüber möchten wir dich hier informieren.
Der Straßenverkehr - die Gefahr Nummer 1 (Bild folgt)
Mähroboter - eine tödliche Gefahr für Igel (Bild folgt)
Der gelbe Sack - eine tödliche Falle für Igel
Welchen Gefahren sind Igel ausgesetzt?
Eine Gefahr stellt der Straßenverkehr dar. Außer selbst aufmerksam zu fahren kannst Du dem Igel hier aber leider nicht weiterhelfen.
Eingezäunte Gärten zwingen den Igel gefährlichere Wege für seine Streifzüge von Garten zu Garten zu wählen.
Bei Gartenarbeiten werden Igel zum Teil schwer verletzt. Sie schlafen tagsüber gerne in Büschen und Hecken. Werden diese ohne vorherige Kontrolle mit Fadenschneider, Tellersense etc. zurückgeschnitten kann es schnell passieren, dass ein Igel dabei verletzt wird.
Immer beliebter werden Mähroboter. Sie werden zwar mit Hinderniserkennung beworben, aber in der Praxis werden kleine Tiere wie Igel, Maulwürfe oder Eidechsen häufig nicht als Hindernis erkannt, erleiden massive Verletzungen und sterben letztendlich daran.
Gifte, Pestizide und Dünger werden oft unbedacht im Garten verteilt. Von wem diese Gifte schlussendlich aufgenommen werden lässt sich dann nicht mehr beeinflussen. Auch sie stellen daher für unsere Gartenbewohner eine massive Gefahr dar.
Ungesicherte Pools, Treppenabgänge, Lichtschächte & Co. sind -einmal hineingefallen- für Igel eine unüberwindbare Hürde. Sie kommen aus eigener Kraft aus dieser -für sie oft tödlichen Lage- nicht mehr heraus. Auch Zäune, Obstnetze, Tornetze und Müllsäcke können für Igel ein tödliches Gefängnis werden, wenn sie sich darin verfangen.
Neben diesen zahlreichen Gefahren ist der Nahrungsmangel durch den anhaltenden Insektenschwund ein sehr großes Problem. Unterernährte und geschwächte Igel sind deutlich anfälliger für Krankheiten und Parasitenbefall.
Woran erkennt man einen hilfsbedürftigen Igel?
Igel sind nachtaktive Tiere. Tagaktive Igel benötigen daher fast immer Hilfe. Dasselbe gilt für Igel, die in der Sonne, auf der Straße oder ungeschützt auf einer Wiese liegen.
Igel, die eingeklemmt oder gefangen waren sowie Igel, die an Treppenabgängen, in Kellerschächten oder in Baugruben gefunden wurden, sollten gesichert und einer Pflegestelle vorgestellt werden.
Das gilt auch für Igel, die in Gartenhäusern oder Garagen eingesperrt waren bzw. in Pools oder tiefe Gewässer gefallen sind. Sie sollten vor der Freilassung fachkundig durchgecheckt werden.
Verletzte oder von Fliegen angeflogene Igel benötigen umgehend Hilfe!
Falls bereits Fliegeneier oder Maden am Igel zu sehen sind, ist Eile geboten.
Weitere Anzeichen für eine Erkrankung ist ein massiver Befall mit Flöhen und Zecken. Auch eingefallene Augen sind ein Alarmsignal.
Ein gesunder Igel hat runde und leicht hervorstehende Augen und eine glänzende Nase. Igel, die husten, röcheln oder an Atemnot leiden sind krank und sollten ebenfalls gesichert werden.
Igel mit einem massiven Hungerknick (eine Falte / Einbuchtung am Übergang vom Kopf zum Körper) und einer schlauchförmigen Silhouette (länglich wie eine Wurst) sind stark unterernährt und benötigen dringend Hilfe. Oft liegt hier auch ein Befall mit Innenparasiten vor, der behandelt werden muss. Reines „auffüttern“ reicht daher leider nicht aus.
Hier kommen dann Pflegestellen, wie wir von
ins Spiel.
Gemeinsam mit unseren igelkundigen Tierärzten pflegen und päppeln wir Igel gesund und ziehen verwaiste Igelsäuglinge und -kinder groß, bis sie wieder in die Natur zurück entlassen werden können.
ein tagaktiver Igel ungeschützt auf einer Wiese
Igel mit Zecken
Igel mit einem "Hungerknick"
Lichtschacht mit Ausstiegshilfe (Bild folgt)
Futterhaus für Igel
Beispielfoto Futter (Soldatenfliegenlarven / Mehlwürmer)